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5 Dinge die du über Muttermilch wissen solltest

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Muttermilch ist wirklich erstaunlich. Wusstest du, dass sie alle Nährstoffe enthält, die dein Baby in den ersten Monaten seines Lebens braucht? Sie versorgt das Neugeborene nicht nur mit Energie in Form von Fett und Zucker, sondern auch mit wichtigen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen.

Aber das ist noch nicht alles. Muttermilch enthält auch Antikörper, die dein Baby vor Infektionen schützen. Das bedeutet, dass beim Stillen nicht nur Nahrung weitergegeben wird, sondern auch ein Teil deines Immunsystems.

Außerdem passt sich die Zusammensetzung der Muttermilch ständig an die Bedürfnisse deines Babys an. Zu Beginn ist sie eher wässrig und enthält mehr Zucker, später wird sie fettreicher. So bekommt dein Baby immer genau das, was es gerade braucht.

Neben all den gesundheitlichen Vorteilen hat das Stillen auch emotionale Vorteile. Es schafft eine enge Bindung zwischen Mutter und Kind und bietet beiden Trost und Sicherheit.

Hier unsere 5 Dinge die du außerdem über Muttermilch bzw. das stillen wissen solltest:

  1. Die Menge der Muttermilch erhöht sich bis zur ca. 4. Woche nach der Geburt. Danach hat sie eine Gesamtmenge von 800 - max. 1000ml pro Tag erreicht (bei Zwillingen sogar doppelt so viel). Jetzt ändert sich nur noch die Zusammensetzung und passt sich durch das Alter des Babys, die variierende Dauer und die Häufigkeit des Stillens, zu jedem Zeitpunkt ideal an die Bedürfnisse des Babys an. So kann die Brust bei Erkrankungen neben allen wichtigen Nährstoffen sogar von deinem Körper produzierte Antikörper an das Baby geben und Erkrankungen verhindern oder mildern.
  2. Die Größe der Brust sagt nichts über die Menge an Muttermilch aus: Denn die Anzahl der Brustdrüsen ist in jeder Brust ungefähr gleich, ganz unabhängig von der Größe. Für die unterschiedliche Größe ist das Fettgewebe verantwortlich. Die Milchmenge wird stattdessen vom Trinkverhalten beeinflusst: Die Brust produziert auf Nachfrage. Durch häufigeres Anlegen kann die Brust innerhalb von 48-72h die Menge der Muttermilch deutlich erhöhen.
  3. Weder dass ihr viel Wasser oder Tee trinkt, noch eine erhöhte Kalorienzufuhr hat Einfluss auf die Milchmenge. Nicht falsch verstehen, der Flüssigkeitsbedarf ist natürlich gesteigert und auch der Kalorienbedarf ist bei einer stillenden Frau um 400-500 kcal höher. Wenn du zu wenig trinkst, führt das bei dir zu Erschöpfung und körperlichen Beschwerden. Das ist natürlich auch nicht förderlich für ein positives Stillerlebnis, ist allerdings keine Ursache für zu wenig Milch. Deine tägliche Kalorienzufuhr sollte jedoch 1500kcal nicht unterschreiten. Und um hier gleich mit noch einem Mythos aufzuräumen: Es gibt keine Evidenzen für blähende Speisen, die bei Babys Koliken verursachen.
  4. Clusterfeeding ist normal! Ein gesundes Neugeborenes sollte in den ersten Tagen mindestens 8-12x in 24h trinken. Häufigeres Stillen ist ebenfalls in Ordnung und normal. Clusterfeeding ist ein Verhalten, das sich oft in den ersten Tagen, vor allem abends oder nachts zeigt. Die Babys trinken dann in einer bestimmten Zeit sehr häufig mit kurzen Pausen. Dies kann sich sogar einige Stunden ziehen. Dieses Verhalten kann zwar kräftezehrend sein, ist aber kein Zeichen für Hunger oder zu wenig Muttermilch! Es ist ein intuitives Verhalten, um die Milchbildung anzuregen oder die Zusammensetzung in Wachstumsschüben zu beeinflussen. Es kommt in den ersten Tagen und Wochen häufiger und dann immer mal wieder vor und zeigt, dass dein Baby ein gutes Gespür für seinen Bedarf hat. Ein kleiner Lichtblick: Danach schlafen die Babys oft länger.
  5. Stillen fördert nicht nur die Gesundheit des Babys, sondern auch deine! Ein paar Beispiele, welche gesundheitlichen Vorteile das Stillen für dich haben kann: Die Gebärmutter bildet sich nach der Geburt schneller zurück, der Blutverlust ist dadurch geringer. Stillen vermindert das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs. Dabei wird die gesamte Stilldauer auf das Leben berechnet. Sprich je länger und je mehr Kinder man stillt, desto geringer das Risiko. Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes bekommen später weniger wahrscheinlich einen manifesten Diabetes. Studien zeigen, dass Stillen das Risiko reduziert im Alter an Osteoporose, Herz Kreislauf-Erkrankungen und Rheuma zu erkranken.