Sale und Nachhaltigkeit? Warum es auch bei kleinen Shops nicht immer ganz ohne geht

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Viele haben sie und nur wenige sprechen so richtig darüber oder wissen, dass sie etwas dagegen tun können, gemeint ist die Symphysenlockerung. Oftmals lernen wir unsere Symphyse erst kennen, wenn wir in der Schwangerschaft bei wachsendem Bauch mit den Schmerzen konfrontiert werden. Jenes unangenehme Ziehen im Schambereich, das teilweise so schmerzhaft sein kann, dass normales Gehen, Schuhe anziehen 

oder Treppensteigen zur Herausforderung wird.


Wo und was ist eigentlich die Symphyse?

Unser Becken schützt nicht nur einige unserer inneren Organe und ermöglicht unseren aufrechten Gang, vor allem in der Schwangerschaft und unter der Geburt ist es von großer Bedeutung. Es besteht aus ringförmig angeordneten Knochen und der Beckenbodenmuskulatur. Der Beckenring besitzt außerdem drei Gelenkverbindungen: die beiden Iliosakralfugen und die Symphyse, die auch Schambeinfuge genannt wird. 

Die Symphyse verbindet das linke und rechte Schambein über eine knorpelige Verbindung.

Sie ermöglicht normalerweise nur wenig Beweglichkeit für den Beckenring. Während der Schwangerschaft produziert der weibliche Körper aber vermehrt das Hormon Relaxin, um auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Das wiederum macht das Gewebe weicher und die Bänder elastischer – insbesondere im Bereich der Symphyse aber auch der Iliosakralgelenke zwischen Darm- und Kreuzbein. Das ist normal, kann aber zu Schmerzen führen, wenn die Erweiterung der Schambeinfuge zu intensiv wird. Dann spricht man von Symphysenlockerung.

Als Ursache für eine Symphysenlockerung werden hormonelle Gründe angeführt. Grundsätzlich kann die Lockerung auch in Zusammenhang mit einer möglichen Überlastung der werdenden Mutter stehen. Diese Überlastung muss nicht zwangsläufig körperlicher Art sein.

Begünstigt werden kann eine Symphysenlockerung auch durch unentdeckte strukturelle Verletzungen aus vorherigen Schwangerschaften oder eine nicht ausreichende Rückbildung, die zu einer insgesamt größeren Instabilität im Beckengürtel führt.

Symptome, die mit einer Symphysenlockerung in Zusammenhang stehen können

  • Der Schambeinbereich schmerzt, teilweise auch begleitet von Schmerzen, die  aus dem Rücke in die seitlichen Oberschenkel oder Innenschenkel ausstrahlen.
  • Normales Gehen bereitet Schwierigkeiten. Der typische Watschelgang der Schwangeren wird meist einer Symphysenlockerung zugeschrieben. Die Füße werden beim Laufen automatisch nach außen rotiert, um das Gehen erträglicher zu gestalten.
  • Stehen auf einem Bein ist schmerzhaft und oftmals kaum noch möglich.
  • Der Lendenwirbelbereich bereitet Schmerzen (weil das Iliosakralgelenk auch instabil wird).
  • Die Seitenlage ist ohne Kissen zwischen den Knien sehr unbequem. Manche Frauen berichten, dass das Umdrehen im Liegen mit Schmerzen verbunden ist.
  • Aufstehen (aus dem Bett, von einem Stuhl oder aus dem Auto etc.) kann herausfordernd sein.


Eine Symphysenlockerung in der Schwangerschaft wird als unterschiedlich schmerzhaft empfunden. Bei einigen Frauen treten die Schmerzen nur punktuell auf, andere berichten von größeren Problemen und eingeschränkter Beweglichkeit über einen längeren Zeitraum. Wie immer gilt: Jede Frau, jede Schwangerschaft ist anders. Bei Beschwerden sollte immer ein Arzt, eine Ärztin oder die Hebamme hinzugezogen werden, um möglichst frühzeitig Schmerzen zu lindern und individuelle Maßnahmen zur Erleichterung zu ergreifen.

Was tun um die Beschwerden zu lindern?

Unabhängig davon welche Gründe es für die Beschwerden gibt, in jedem Fall handelt es sich bei Sympysenlockerung um ein Signal des Körpers. Quasi eine Erinnerung daran, das tägliche Pensum möglichst etwas anzupassen und insgesamt mehr Ruhephasen einzubauen. Bitte beachte, dass es sich bei den folgenden Hinweisen und Tipps um keinen medizinischen Ratschlag handelt und auch kein Heilversprechen abgegeben werden kann!

1. Bestimmte Bewegungen bei Symphysenbeschwerden im Alltag und beim Sport/Yoga vermeiden:

Wenn die Schmerzen sehr stark sind, versuchen manche Frauen, diese durch so wenig Bewegungen wie möglich zu vermeiden. Doch dies ist nicht immer ratsam, zumal die Schmerzen selbst beim Liegen oder beim Sitzen auftreten. Es ist vielmehr entscheidend, gezielt diejenigen Bewegungen zu vermeiden oder abzuwandeln, welche Schmerzen auslösen.

  • seitliche Bewegungen der Beine und scherende Bewegungen
  • einseitige Bewegungen der Beine (z.B. Ausfallschritt) 
  • zu viel Treppensteigen (hohe Stufen und große Schritte). Treppen langsam und bewusst gehen.
  • Schneidersitz und Dehnen der Adduktoren, z.B. Schmetterling im Yoga
  • zu schweres Heben unterlassen (vor allem kleine Geschwisterkinder)
  • längere Spaziergänge in kürzere umwandeln

2. Unterstützender Bauchgurt/Schwangerschaftsgurt

Ein Schwangerschaftgurt sitzt eng unterhalb des Bauchs und sorgt dafür, dass die Darmbeine zusammengedrückt werden bzw. der gesamte Bauch gestützt wird. Dadurch wird mehr Halt gegeben und das Becken wird entlastet, sodass die Schmerzen gemildert werden. Bis zum Eintreffen des Gurtes kann man sich selbst mit einem Tragetuch oder Baumwollschaal behelfen. Zuhause oder im Sitzen wird der Gurt oftmals als unbequem empfunden. Hier sind leichtere, weniger feste Schwangerschafts-Stützmieder eine gute Alternative.

3. Tapen

Kinesiotape ist nicht nur das Geheimrezept von Leistungssportlern. Auch während der Schwangerschaft kann Kinesiotaping viele Beschwerden lindern. Die elastischen Baumwolltapes wirken gezielt an den betroffenen Muskelgruppen, entlasten und unterstützen. Außerdem regen sie die Durchblutung und die Stoffwechselaktivität des Körpers an. Die positive Wirkung auf die Muskeln kommt daher, dass die Haut durch das elastische Tape bei jeder Bewegung ganz sanft angehoben und massiert wird. Das regt Lymph- und Blutfluss an, Muskeln werden stärker durchblutet und lockern sich dadurch. Wird bei der Anlegetechnik zusätzlich mit Zug gearbeitet, hat das Tape auch eine stabilisierende Wirkung auf den Körper. Bei schwangeren Frauen wird das Kinesiotape deshalb auch unter und auf dem Bauch angelegt. Es unterstützt die seitlichen und geraden Bauchmuskeln dabei, das Gewicht des Babys zu tragen.

4. Homoöpathie

Globulis SYMPHYTUM C6. Die empfohlene Potenz sollte unbedingt mit dem Arzt, Apotheker, Heilpraktiker oder Hebamme des Vertrauens besprochen werden. (Häufige Empfehlung: Zu Beginn drei bis sechs Mal am Tag drei Kügelchen einnehmen)

5. Physiotherapeutische Maßnahmen, Osteopathie und Akupunktur können ebenfalls Linderung verschaffen.

6. Alltags-Tipps bei Symphysenbeschwerden/-lockerung 

  • Immer wieder Pausen einlegen und überprüfen welche To Dos wirklich wichtig sind!
  • Anziehen der Hose im Sitzen erledigen, dann Gewicht auf beide Beine bringen und aufstehen.
  • Schlafen mit Still oder Seitenschläferkissen zwischen den Beinen, um Parallelstellung der Beine/ Hüfte zu unterstützen. evtl. zusätzlich Bauch unterlagern.
  • Verschiede Sitz- und Liegepositionen:
    Abwechslung auch bei den Sitz- und Liegepositionen zu finden, wird ebenso empfohlen.Vom Sofa auf den Stuhl auf einen Sitzball und auch mal auf den Boden. Positionswechsel bringen Erleichterung und sorgen dafür, dass die Muskulatur und der Bewegungsapparat nicht zu einseitig gefordert werden.
  • Musst du lange Sitzen, erleichtert ein nur leicht aufgepumpter Pilatesball die Aufrichtung im unteren Rücken.
  • Eine Plastiktüte auf dem Autositz ermöglich es mit beiden Beinen gleichzeitig zum Aussteigen drehen zu können.
  • Besonders die Position im Vierfüßler wird als sehr entlastend empfunden, da hierbei das Gewicht des Babys vom Becken genommen wird.
  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt natürlich immer zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Kalziumreiche Lebensmittel unterstützen die Stärkung der Knochen und Gelenke. Auch Vitamin-D-Zufuhr wird in diesem Zusammenhang immer wieder genannt.

7. Bewegung und Sport in Maßen

Dieser Aspekt scheint angesichts der Schmerzen die größte Herausforderung zu sein: Weniger ist mehr, und es gilt  genau zu beobachten, wie der Körper reagiert.

Eine sanfte ausgewogene Yogapraxis ist sehr zu empfehlen und hilft die Beschwerden auf Dauer zu lindern. Dabei sollten auch einige tägliche stärkende Übungen (z. B mit einem großen Ball) zur Stabilisierung des Beckengürtels integriert werden. Die Aktivierung der tiefen Bauchmuskulatur sowie des Beckenbodens helfen das Becken und somit indirekt auch die Symphyse zu stabilisieren.

Übungen zur Stabilisierung des Beckens und der Symphyse

Bei allen Übungen ist auf eine gleichmäßige Atmung und klare Ausrichtung zu achten! Wenn du Yoga-Beginner bist, lasse dir die Übungen unbedingt von einem Lehrer oder deiner Hebamme zeigen.