Das wichtigste in Kürze
- Kinder entdecken die Welt mit dem Mund – viele Haushaltsgegenstände sind gefährlich
- Besonders gefährlich: Reinigungsmittel, Medikamente, Batterien, E-Zigaretten
- Alle Gefahren außerhalb der Reichweite aufbewahren – und Erste Hilfe kennen!
Gefahrenquellen im Haushalt – was Eltern wissen sollten
Kinder sind neugierig. Sie entdecken ihre Umgebung täglich neu – besonders Kleinkinder erkunden vieles mit dem Mund. Umso wichtiger ist es, sie vor den zahlreichen unsichtbaren Gefahren im Haushalt zu schützen.
Schon alltägliche Dinge wie:
- Reinigungsmittel, Medikamente oder Alkohol
- Zimmerpflanzen oder Pflanzenteile
- Kleinteile wie Knopfbatterien
- oder E-Zigaretten und Liquids
… können zu schweren Vergiftungen führen – im schlimmsten Fall mit langfristigen gesundheitlichen Schäden oder Folgeerkrankungen.
Experten warnen: Gefahr wird oft unterschätzt
Viele Eltern unterschätzen die täglich wachsende Reichweite ihrer Kinder – und die Risiken, die von alltäglichen Haushaltsgegenständen ausgehen“
Dr. med. Lukas Dehé, Geschäftsführer von 12minutes.
„Gerade zum Tag des Vergiftungsschutzes – aber eigentlich an jedem Tag im Jahr – ist es wichtig, Eltern für die Gefahren von Intoxikationen zu sensibilisieren und über mögliche Symptome sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen aufzuklären“
Dr. med. Annalena Dehé.
Was tun, wenn ein Kind etwas vermeintlich Giftiges geschluckt hat?
Unfälle passieren – auch in den aufmerksamsten Familien. Ein unbeobachteter Moment reicht, und plötzlich hat das Kind etwas möglicherweise Gefährliches verschluckt.
Dabei muss es nicht immer das klassische Putzmittel sein. Auch Beeren, Pilze oder Pflanzenteile aus dem Garten können giftig sein. Oft ist nicht klar, ob oder wie viel überhaupt geschluckt wurde.
Erst der Rettungsdienst, dann der Giftnotruf
Die Giftnotrufzentrale dient als telefonische Anlaufstelle für alle Vergiftungsnotfälle sowohl für Privatpersonen und somit häufig Eltern, als auch für medizinisches Fachpersonal. In den meisten Fällen jedoch handelt es sich um Fragestellungen für Kinder im Alter von 0-6 Jahren.
Meistens kann der Giftnotruf dem Anrufer eine sofortige Handlungsempfehlung geben und Eltern oder alle anderen Anrufer können direkt mit den spezifischen Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen oder sich auf mutmaßliche Komplikationen vorbereiten.
Jedem Bundesland ist eine Giftnotrufzentrale oder ein sogenanntes Giftinformationszentrum zugeordnet. Der Giftnotruf ist innerhalb der meisten Bundesländer unter der 19240 aus dem Fest- und Mobilfunknetz erreichbar.
Das gemeinsame Giftinformationszentrum der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, welches sich in Erfurt befindet, erreicht man unter der 0361 730 730.
Am besten man speichert sich die zuständige Rufnummer des Giftnorufs direkt ab und ist für den hoffentlich nie eintretenden Notfall gewappnet!
So handelst du im Notfall richtig:
1. Ruhe bewahren – und schnell reagieren.
Wenn du dein Kind in einer solchen Situation auffindest – z. B. umgeben von Pflanzenteilen, Medikamentenverpackungen oder Reinigungsmitteln:
2. Mund kontrollieren.
Öffne vorsichtig den Mund deines Kindes und entferne mit dem Finger mögliche Rückstände (Tablettenreste, Beerenstücke etc.).
3. Sofort den Notruf wählen.
📞 112 – bitte gleich anrufen, nicht zögern.
4. Zusätzlich die Giftnotrufzentrale kontaktieren.
📞 030 / 19240 (rund um die Uhr erreichbar)
Dort bekommst du eine genaue Einschätzung, was zu tun ist – und wie gefährlich der Vorfall wirklich ist.
*** Wichtig: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztlichen Behandlungen, er dient lediglich der Information.